UPPERCUTS, LEGION 76 + ARCH REVILS: STILECHT IM STEELBRUCH! Kleiner Rückblick auf das Montags-Spektakel im STEELBRUCH zu Hütte (aka Eisenhüttenstadt).
Zeitlich recht ungünstig gelegen (am Montag (!) nach dem PUNK & DISORDERLY-Festival..), hat man in Hütte in absoluter D.I.Y.-Manier ein rundherum gelungenes Konzert auf die Beine und Bühne gestellt. In bemerkenswerter Eigenleistung: Das anwesende Personal (Tresen, Tür, Veranstalter, Technik) arbeitete ehrenamtlich, also für sageundschreibe Nullkommanix. Der STEELBRUCH trägt sich komplett selbst, dh. er kassiert keine staatlichen Gelder von Stadt und Land. Von wegen „Scheißstaat“ und dabei schön die Hand aufhalten…Das nennt man beinharte Konsquenz. Man höre, staune und applaudiere!
Ein weiteres „Bravo!“ für den volksnahen Eintrittspreis von 10 Euro (ohne Kurtaxe und VVK-Gebühr), die leckere Bratwurst vom Grill (Lo-fi Barbecue) und den gut gefüllten Getränke-Kühlschrank. Let’s ready for rumble!
Die britische Bovver-Hoffnung HARD WAX mußte verletzungsbedingt absagen (Gute Besserung für den Schlagzeuger!), aber mit den verbleibenden drei Combos war man bestens bedient. In positivem Sinn. Die Berliner UPPERCUTS eröffneten den Montags-Reigen mit einem locker-flockigen Oi!/Streetpunk-Set aus Eigenkompositionen und zwei Cover-Versionen: „Second to none“ von den AVENGERS (einst von Steve Jones für die AVENGERS geschrieben, später mit seinen PROFESSIONALS als „1-2-3″ recycelt) und die übergeniale Absturz-Hymne „Goin Down The Bar“ (WRETCHED ONES). Exzellente Auswahl!
Mit den ARCH RIVALS aus Plymouth betrat dann ein Vertreter der New Breed of English Oi! die Bühne. Eine der ganz wenigen Bands, welche live besser als auf Platte rocken. Sänger Mike gibt auch vor halbleerer Hütte (…) die Rampensau, tobt wie aufgezogen durch die Szenarie. Satt Feuer im Arsch, geht ab wie Schmitts Katze! Immer wieder ein zuverlässiger Garant für eine gelungene Abendgestaltung.
LEGION 76 sind aktuell eine der Top Ami-Bands, die Philly-Boys haben sich auf diversen Tonträgern einen erstklassigen Ruf erspielt, dem sie live auch ganz gekonnt gerecht werden. Locker aus der Hüfte gezockt, bei vielen U.S.-Combos kommt das „Stage acting“ wirklich extrem entspannt und authentisch. Alles kann, nichts muß.
Wobei natürlich bei LEGION 76 auch gilt: Gelernt ist gelernt. Hier sind alte Hasen am Werk (ex-THE BOILS), die parallel noch in zwei weiteren Kapellen (SWEET FA, THUNDER AND GLORY) tätig sind. Richtige Melodien, zackiger Beat, runde Sache. Empfehlung für alle U.S.-Streetpunk-Maniacs. Und auch in Hütte souverän: Schweißtreibende Show, es wurde sogar getanzt.
Das Publikum hielt sich zahlenmäßig leider in Grenzen, aber das lag natürlich wiegesagt am Wochentag und der Abwesenheit diverser P&D-Leichen. Wer da alles kommen wollte! Aber der Mund ist willig und das schwache Fleisch strebt zur Couch. Ausnahmen bestätigen die Regel: Das Rollkommando Schmachtenhagen kämpfte sich nach einem äußerst Promille-haltigen Rom-Ausflug bei alkoholfreiem Bier tapfer durch den Abend. Respekt!
Fazit: Bratwurst, Bier und Punk Rock! Hütte rockt vom Feinsten, STEELBRUCH ist eine amtliche Adresse.