CLEAR CUT INTERVIEW PT. 2! Im Oktober 2017 veröffentlichten wir die Debüt 7″ von CLEAR CUT auf SPIRIT OF THE STREETS. Kurz geschorene Klänge mit brachialen Riffs direkt aus Bologna, Bella Italia. Wer steckt hinter der Band, das ganze „Wer?Weshalb?Wieso?“ wird im Interview mit Sänger Lobo geklärt.
Klare Lektüre-Empfehlung vom SOTS-Buchclub, der Mann hat wirklich was zu sagen! Keine Phrasen, keine Plattitüden, hier kommt ehrliche Wut direkt aus dem Bauch heraus. Druckreif. Lobo hat dann auch das Chef-Zitat geliefert: „Also hoffen wir auf das Beste, während wir uns auf das Schlimmste vorbereiten“. Here we go mit Teil 2:
Ihr habt einen wirklich einzigartigen Sound! Auf der einen Seite eine brachiale Gitarre, erinnert mich stark an RIXE oder BATTLE RUINS, und im Gegensatz dazu Dein sehr melodisches Gesang. Was war deine Inspiration oder Einfluss?
Nun, RIXE und BATTLE RUINS sind ein ziemlich heftiger Vergleich! Wir lieben die 80er und Bands wie 4 SKINS (UK), BLITZ (UK), PLASTIC SURGERY (ITA), ROUGH (ITA), SNIX (FRA), COLLABOS (FRA), CAMERA SILENS (FRA), IRON CROSS (USA) .. aber natürlich auch neuere Bands wie RIXE (FRA), PMS 84 (USA), SYNDROME 81 (FRA).
Ich denke, ein guter Oi! Song sollte die richtige Power haben, dass du sofort in die Straßen gehen und die Scheiße aus jemandem prügeln willst, aber auch eine gute Melodie zum mitsingen und Spaß zu haben. Also mischen wir einfach das, was wir mögen und klar, was dabei herauskommt, ist wütende Musik, denn wir sind nun mal sehr wütend! Ich denke, dass das, was wir tun, so klingt, wie es klingt, weil wir keinen richtigen Plan haben. Wir spielen einfach was wir fühlen und was wir mögen, ohne zu denken „Alles klar, lasst uns ein Lied machen, das klingt wie (hier eine Band einfügen)“.
Die 7″ ist eure erste Veröffentlichung oder gab es vorher ein Demo o.ä.?
Wir gründeten uns Ende März 2017 als Band, haben die 7″ Ende Mai aufgenommen, also sind die 4 Songs der EP wirklich unsere allerersten Aufnahmen.
Kannst Du uns einige Infos zu den Texten geben?
Nun, wenn ich schreibe, bringe ich auf Papier, was ich erlebe, was ich fühle und ich versuche dabei meine Texte auch für andere Leuten verständlich zu machen, denn ich denke, dass einige Probleme für alle Kids gleich sind. In „Guilty as charged“ und „Hope & Glory“ spreche ich über die Tatsache, dass, wenn du irgendwelche Scheiße nicht akzeptierst, du als ein Idiot oder einfach nur Abschaum gesehen wirst, weil diese Gesellschaft immer einen Feind braucht. Manchmal scheint es, als ob wir nur noch arbeiten und die Fresse halten müssen, als ob es wirklich nichts anderes mehr gäbe. Manchmal sieht das Leben wirklich Scheiße aus, aber du kannst dich nicht aufgeben oder du wirst dich selbst verlieren. Ich glaube stark an Oi!, an den Skinhead Kult und die Szene, dafür was sie ist und was sie bewirken kann. „Rapist“ ist meine Meinung über Kinderschänder: Viele Leute sagen jetzt, dass sie respektiert werden müssen, sie sind Opfer bla bla bla. Ich bin kein Philosoph und ich denke, dass die einzige Heilung für Abschaum wie diese Leute ist die Schlinge. „Contro la paura“ (italienisch für „Gegen die Angst“) ist ein Lied über Drogenmissbrauch in der Szene, das ist ein wachsendes Problem, zumindest hier. Um es kurz zu machen: Ich singe darüber, was ich jeden Tag erlebe, was ich denke, es ist wichtig für mich, aber auch für die Leute in der Szene. From the kids, for the kids, always!